Individuelle Lernwörter üben in der Grundschule: So kannst du mit deinem Kind mit Hilfe einer App trainieren
Lernwörter üben – eine Herausforderung, die vielen Eltern bekannt ist!
Als Mutter eines 8-jährigen Sohnes kenne ich das Dilemma nur allzu gut: Der Überblick über die vielen Lernwörter, die sich im Laufe eines Schuljahres ansammeln, geht schnell verloren. Doch nicht nur das: Verschmutzte oder verlorene Karteikarten, Rechtschreibtests mit weniger erfreulichen Ergebnissen und die Herausforderung, das Trainieren regelmäßig und effektiv zu gestalten, sind nur einige der Hürden. Das Lernen zuhause wird zur echten Herausforderung, und wir fragen uns oft, wie wir diesen Berg an Wörtern bewältigen können.
Ich zeige dir, wie wir persönlich die Lernwörter der Grundschule individuell mit einer speziellen App trainieren. Mit einer App, die nicht nur den Überblick behält, sondern auch wie ein virtueller Karteikasten funktioniert. Tägliches, kurzes Wiederholen von 5 bis 10 Minuten, zusammen mit einem intelligenten “Spaced Repetition System” (ein KI basiertes Wiederholungsschema), hat bei uns Erfolg gebracht.
Durch die Nutzung dieser App wird das Lernwörter-Training strukturierter und man behält den Fortschritt besser im Auge. Ich erkläre euch, was diese App kann, wie wir sie benützen und warum sie das Lernen einfacher und erfolgreicher gestaltet. Mit einem kleinen “Haken”: Wir als Eltern sind immer noch gefragt.
Was sind Lernwörter?
Lernwörter sind Wörter, die Kinder in der Volksschule in Deutsch gezielt lernen, um ihre Rechtschreib-Fähigkeiten zu verbessern. Im Gegensatz zu alltäglichen Wörtern werden Lernwörter von den Lehrern speziell ausgewählt und sollen den Schülern helfen, die Grundlagen des Lesens und Schreibens zu festigen.
Warum Lernwörtertraining wichtig ist
Jedes Kind hat seine eigenen Schwächen und Stärken beim Schreiben von Wörtern, daher ist es wichtig, diese individuell zu trainieren.
Wenn du ein Kind in der Grundschule hast, kennst du wahrscheinlich die Bedeutung von Lern- oder Merkwörtern. Normalerweise gibt es jede Woche einen neuen Grundwortschatz, den sich dein Kind gezielt einprägen muss. Manchmal müssen die Wörter am Ende der Woche in einem Satz, Diktat, Rechtschreibtest oder einer Ansage richtig geschrieben werden.
Aber warum ist es so wichtig, diese Wörter richtig zu lernen?
Ganz einfach: Durch regelmäßiges Wiederholen des Grundwortschatzes werden Kinder mit der Zeit sicherer im Schreiben und Verwenden dieser Wörter. So können sie sich das Wortbild einprägen und diese auch im freien Schreiben bei Aufsätzen richtig anwenden. Besonders in den ersten Schuljahren ist das individuelle Üben von Lernwörtern wichtig, um sich in Deutsch zu verbessern und ein solides Fundament in der Rechtschreibung zu geben.
Wie kann man Merkwörter lernen?
Sinnvolle Wörterübungen gibt es viele.
- Eine klassische, aber effektive Methode ist das mehrfache Abschreiben, Buchstabieren oder laute Vorlesen der Wörter. Dies hilft nicht nur beim Einprägen der richtigen Schreibweise, sondern unterstützt auch das auditive Gedächtnis.
- Spezielle Merksätze oder Eselsbrücken für schwierige Wörter zu erstellen, kann helfen, sich an die Bedeutung zu erinnern.
- Kreative Elemente wie das Einbinden in kurze Geschichten oder das Zeichnen von Bildern, können die Wörter besser im Gedächtnis verankern. Sie sprechen den visuellen Lerntypen an.
- Zusätzlich bieten handschriftliche Übungsblätter, bei denen die Kinder die Wörter mehrmals schreiben, eine effektive Möglichkeit, die Rechtschreibung zu festigen.
- Aber auch die Erstellung von Karteikarten oder Wörterlisten kann im Lernprozess unterstützen
- Eine erfolgreiche Methode ist auch die Verwendung von online Lern-Apps wie StudySmarter, Anton oder Quizlet. Diese Apps bieten interaktive Funktionen und personalisierte Übungen.
Übungen mit viel Bewegung und spielerischen Aufgaben zum Wortschatztraining für Grundschulkinder ebenso geeignet.
Besonders wirkungsvoll ist es, verschiedene Methoden zu kombinieren um verschiedene Wahrnehmungskanäle anzusprechen. Ob sehen, hören, riechen oder angreifen – je mehr umso besser. Durch eine abwechslungsreiche Herangehensweise, wird das Gedächtnis der Kinder auf unterschiedliche Weisen angesprochen. Diese Vielfalt fördert nicht nur das Verständnis der Wörter, sondern motiviert die Kinder zum Lernen.
Das Wichtigste ist jedoch, dass man regelmäßig übt – nur so lassen sich langfristige Erfolge erzielen. Kurze, aber dafür häufige Lernintervalle führen zu besseren Ergebnissen. Schon fünf Minuten am Tag verbessern die Leistungen ungemein.
Digitale Helfer: Online-Training des Grundwortschatzes mit Lern-Apps erstellen
Eine App zum Wiederholen von Merkwörtern kann viele Vorteile bieten.
Zum einen ist es für Kinder oft einfacher, mit elektronischen Hilfsmitteln zu lernen als mit herkömmlichen Methoden.
Das Schreiben von Wörterlisten oder einüben mit dem Karteikasten kann mühsam sein. Mit solchen Apps musst dir nicht mehr aufschreiben, welche Wörter dein Kind noch nicht richtig schreibt – denn die App behält den Überblick.
StudySmarter, Anton oder Quizlet sind Beispiele für solche hilfreichen Lern-Apps.
Allerdings solltet ihr als Eltern darauf achten, dass eure Kinder nicht ausschließlich digital lernen und sie die entsprechende Medienkompetenz entwickeln.
Lernwörter üben mit der App “Study Smarter”
Wir nutzen die StudySmarter App seit knapp zwei Jahren um die wöchentlichen Merkwörter meines Sohnes zu erlernen.
Ich kann es ab der 2. Klasse Grundstufe empfehlen, vorher würde ich es spielerischer angehen.
Ich habe mir damals einige dieser Lern-Apps angeschaut und ausprobiert. Am einfachsten und sinnvollsten erschien mir Study Smarter. Außerdem ist sie kostenlos. Falls du aber Werbefreiheit und die Möglichkeit Offline zu lernen möchtest, dann kannst du den Premium Tarif wählen. Dieser wird um 5,87€ pro Monat angeboten.
Da StudySmarter eher für höhere Schulen gedacht ist, findet man für die Volksschule keine fertigen Lernpakete zum Herunterladen. Aber das haben wir sowieso nicht gebraucht, da wir ja individuelles Training machen wollten.
Du kannst die App auch im Web, dem Tablet oder auf dem Computer bedienen. Dort ist es einfacher Karteikarten mit längeren Texten zu erstellen. Mit einem kostenlosen Account ist es möglich, StudySmarter auf beiden Plattformen zu bedienen.
Um sich Lernwörter effektiv einzuprägen, ist sie ideal. Sie erstellt einen Algorithmus, damit die Reihenfolge der Karteikarten automatisch mit KI (Künstliche Intelligenz) erfolgt. So werden Karten, die falsch beantwortet bzw. geschrieben wurden, öfter ausgespielt und in kürzeren Abständen als Karten, die man richtig beantwortet. Das nennt sich “Spaced Repetition” oder “verteiltes Wiederholen” – damit bleibt Gelerntes im Langzeitgedächtnis.
Vorbereitungen
- Wir haben die App installiert und uns registriert
- danach ein neues Lernset erstellt: Name, Fach und Farbe ausgewählt
- Karteikarten angelegt: für jedes Merkwort eine eigene –
auf der Vorderseite das Wort geschrieben, auf der Rückseite die Besonderheiten
Man könnte auch Dateien hochladen oder Materialien scannen. Da wir einfach jede Woche die neuen Lernwörter eintragen, haben wir das nicht gebraucht. Wenn man allerdings nicht von Anfang an damit arbeitet, würde es Sinn machen, die bisherigen Merkwörter über eine Datei einzuscannen.
So gehen wir vor – unser Ablauf
Die App gibt uns täglich vor, wie viele und welche Wörter wir schreiben sollten.
- Ich steuere die App und lese meinem Sohn das jeweilige Wort vor.
- Anschließend schreibt er es auf ein Blatt.
- Ich kontrolliere und gebe meinem Sohn Feedback.
- In der Anwendung markiere ich, ob er das Wort schlecht, ok, gut oder perfekt geschrieben hat.
(Wurde es falsch geschrieben, kommt nach ca. vier anderen Wörten gleich noch einmal.) - Und dann geht es weiter mit dem nächsten Wort.
Das klingt alles recht unspektakulär und “langweilig”. Aber Buchstabe für Buchstabe mit der Hand geschrieben, kann sich das Gehirn die Wortbilder leichter einprägen. Die direkte Rückmeldung ist dabei wichtig, um dem Kind bei der gezielten Verbesserung seiner Rechtschreibfähigkeiten zu helfen.
Vorteile und Nachteile
Der Vorteil hier ist auf jeden Fall
- dass die App sich darum kümmert, wie oft das Wort und in welchen Abständen wiederholt werden muss, um im Langzeitgedächtnis zu landen
- dass man den Überblick über die zu lernenden Wörter behält
- dass durch das handschriftliche Schreiben, die visuelle Erkennung und auch das motorische Gedächtnis gefördert wird
Karteikarten, die du als “Schlecht” oder “OK” markiert hast, werden öfter angezeigt als verstandene. Dementsprechend wiederholt dein Kind fehlerfreie Wörter seltener als einfachere. Je länger eines nicht mehr bearbeitet wurde, desto wahrscheinlicher wird es als nächstes angezeigt. Dadurch wird das Vergessen von Wörtern vorgebeugt und die Aufnahme ins Langzeitgedächtnis gefördert.
Der Nachteil:
- Es braucht dazu einen Partner, der die entsprechenden Wörter ansagt und
- die Ergebnisse überprüft.
- es ist nicht sehr abwechslungsreich
Wofür diese Lern-Apps in der Grundschule sonst noch genützt werden kann
- Lernwörter Übungen in Deutsch
- Vokabel lernen in Englisch
- Malreihen trainieren in Mathematik
- Fragen für einen Test in Sachkunde üben
Durch die interaktiven Funktionen erhalten die Kinder sofort eine Rückmeldung, ob sie richtig oder falsch geantwortet haben. Du kannst natürlich auch eigene Kärtchen mit Frage- und Antwortkategorien erstellen und Multiple-Choice-Fragen für Tests, Fotos oder eigene Zeichnungen in der App integrieren.
Welche Statistiken du bekommst
- wie lang und an welche Tagen du gelernt hast
- wie viele Wörter du an welchem Tag wiederholen solltest
- welchen Fortschritt du beim jeweiligen Set gemacht hast
Was du alles damit machen kannst
- selbst ein Lernset und Karteikarten anlegen
- Unterset erstellen
- fertige Lernsets verwenden
- Lernerinnerungen einstellen
- einen Test machen
- Prüfungsdatum hinzufügen
- sich mit anderen Schülern zusammen schließen: gemeinsam lernen und sich messen
Für weiterführende Schulen gibt es zu einigen Schulbüchern schon fertige Lernsets die von Experten zusammen gestellt wurden. Aber auch von anderen Schülern, die ihre Lernsets öffentlich teilen, gibt es schon viele fertige Karten. Allerdings kann man nicht darauf vertrauen, dass diese richtig sind.
Auf YouTube findest du Einführungen in Study Smarter, wobei die Handhabung sehr einfach gehalten ist.
Anton und Quizlet Programme
Wenn du dein Kind allein üben lassen möchtest, dann schau dir Quizlet an. Der große Vorteil von Quizlet ist, dass man darin die Wörter einsprechen kann und so die Kinder alleine damit arbeiten können. Sie hören sich dazu das Wort an, schreiben es auf und können es dann anhand der Kontroll-Karte überprüfen. Eine eigene Audio Datei erstellen geht allerdings nur mit dem bezahlten Abo “Quizlet Plus”.
Da ich gern die Kontrolle behalte und auch sehen möchte wie und was mein Kind kann und Schummeln verhindern will, haben wir uns für StudySmarter entschieden.
Falls dein Kind gerne direkt am Computer schreibt und unterschiedliche Übungsformen zu den einzelnen Merkwörtern haben möchtet, dann schaut euch die Anton App an. Dort wird auch mit Lückentext, einzelne Buchstaben eingeben, Wortauf- und Abbau, Übungen zum Abc gearbeitet. Außerdem gibt es zu vielen anderen Fächern eigene Übungen und man kann auch individuelle Lernwörter eintragen. Sie ist ebenfalls kostenfrei. Bei uns lernen die Kinder in der Schule mit Anton. Dort wird es am IPad verwendet und nicht nur im Deutschunterricht mit eingebaut.
Andere tolle Apps für Familien findest du in diesem Beitrag von mir.
Mit Unterstützung zum Rechtschreib-Profi
Abschließend: Das Einprägen von Lernwörtern ist super wichtig für unsere Kinder in der Schule. Apps wie StudySmarter, Anton oder Quizlet machen das Lernen nicht nur modern, sondern auch richtig effizient und Spaß bringend.
Es gibt viele Arten, wie Kinder trainieren können – vom Computer über Wortübungen bis zum guten alten Papier und Bleistift. Eltern spielen dabei eine wichtige Rolle, indem sie ihre Kinder dabei unterstützen. So wird nicht nur die Rechtschreibung besser, sondern Lernen macht auch richtig Spaß!
Liebe Grüße
Barbara
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